Samstag, 23.05.1987

BLUESFEST LEV '87

Im Forum Leverkusen

Beginn 17.00 Uhr
Eintritt 14,-- DM


17.00 Uhr

Guitar Crusher and his Rhythm and Blues Band
18.15 Uhr Bluesmobil
19.30 Uhr „Champion" Jack Dupree and the Kenn Lending Blues Band
20.45 Uhr Marina & Arny Kay Band featuring: Luther Allison
22.00 Uhr The Jim Kahr Group
23.15 Uhr St. Louis Kings of Rhythm

Guitar Crusher and his Rhythm'n Blues Band
Guitar Crusher - voc., g., harm.
Nick Katzman - g.
Paul Griesbach - ts.
Chris Kloeber - p., keyb.
Tom Jordan - b.
Diamond LCross - dr.

Guitar Crusher ist einer der in Europa seßhaft gewordenen amerikanischen Bluesshouter, die der europäischen Bluesszene immer wieder nachhaltige Impulse verleihen.
Guitar Crusher tourte mit Ben E. King, den Drifters, den Isley Brothers und spielte mit Ray Charles, Buster Brown und Wilbert Harrison. Seine Bluesinterpretationen sind mit eigenen Titeln auf CBS, Blue Horizon und King Records zu hören.
Guitar Crushers Band, die sich in seiner neuen Heimat Berlin um ihn scharte und sich vorzüglich aus Berlin-Amerikanern zusammensetzt, hat in ihrer bereits jahrelangen Zusammenarbeit einen unverwechselbaren R + B Stil entwickelt, der neue, auch rockige Elemente aufnimmt und in die alte Bluestradition integriert.


Guitar Crusher spielt auch am Sonntag, dem 24. Mai 87 eine Matinee: „Zur Delle", ab 11.30 Uhr, Burscheider Str., Lev.-Pattscheid. Eintritt frei!

Blues Mobil
Pit Lenz - voc., harp.
Jens Hartmann - voc., keyb.
Markus Zenner - g.
Henrik Herzmann - b.
Heinz R. Schiefer - dr.
Christian Löhr - sax., voc.
Thorsten Silke - sax.
Klaus Würschinger - tp., flgh.
Gernot Kubanek - tp.
Wolfram Schmack - tb

Bluesmobil ist ein Eigengewächs der vielfältigen Leverkusener Musikszene und über die Grenzen der Stadt hinaus ein Markenzeichen.
Blues Mobil besteht seit Herbst 1981. Zunächst orientierten sich die jungen Musiker der Band an den großen Vorbildern des Chicago Blues sowie des Revival Blues des Swinging London der 60er Jahre.
Erste Auftritte waren so erfolgreich, daß sich immer neue Verpflichtungen der Band anschlössen und die Motivation der Bandmitglieder stärkten, so daß die intensive Arbeit mit dem Rhythm'n'Blues zur Erweiterung und Abrundung der Band um einige Bläser führte.
Heute besteht Blues Mobil aus zehn Musikern, die auf den Leverkusener Jazztagen 1983 ihr Debüt gaben.
Das aktuelle Programm der Band umfaßt ein breites musikalisches Spektrum, das neben Blues und Rhythm'n'Blues auch Soul und Funkeinflüsse enthält.
Blues Mobil ist eine junge Band, die sicherlich bald auch international Anerkennung genießen wird, sofern es ihr gelingt, ihre Arbeit fortzusetzen und neue Einflüsse aufzuarbeiten.


„Champion" Jack Dupree + Kenn Lending Duo
„Champion" Jack Dupree - voc., p.
Kenn Lending - g., voc.

Der ehemalige Berufsboxer „CHAMPION" Jack Dupree gilt als einer der letzten Barrelhouse-Pianisten von Weltruf. Kritiker haben seinen Stil als „das kraftvollste, tosendste Klavierspiel im ganzen Blues" bezeichnet.
Champion Jack Dupree wurde am 23. Juli 1909 in New Orleans geboren. Jack's Eltern kamen frühzeitig bei einem Brand ums Leben und seine ersten Jahre verbrachte er im Waisenhaus. New Orleans, zu Beginn des Jahrhunderts, war für schwarze Waisenkinder gewiß nicht gerade das ideale Pflaster für Karrieren. Tagsüber jobte Jack für ein paar Cent und nachts zog er durch die unzähligen Kneipen, fasziniert von der Musik der damaligen Tage. Mit „Drive 'em Down", einem alten Blues-Pianisten, fand Jack einen Lehrmeister, der ihn in die Kunst des Barrelhouse-Pianos einführte. Den Wunsch, nunmehr sein Geld als Berufsmusiker zu verdienen, mußte Jack Dupree allerdings zunächst begraben, denn das Angebot an Musikern überstieg bei weitem die Nachfrage. Dank seiner guten körperlichen Konstitution ernährte sich Jack im wahrsten Sinne des Wortes „mit seiner Hände Arbeit"; er wurde Berufsboxer. Nach eigenen Angaben sogar ein recht erfolgreicher! Als er 1940 in Indianapolis seinen letzten Kampf bestritt und die Boxhandschuhe mit dem Pianoforte vertauschte, prangte von nun ab ein Name an den Türen der Musikclubs, der bis zum heutigen Tag an Glanz und Charme nichts eingebüßt hat - CHAMPION JACK DUPREE.
New Orleans, Barrelhouse, Honkey Tonk, Harlem, das alles sind für uns Begriffe. Für diesen Mann aber ist das persönlich erlebte Erfahrung, die auch nicht irgendwann verdrängt oder vergessen wurde, sondern nach wie vor das Rückgrat seiner Musik bildet.
Seit 1977 tourt er mit seinem Gitarristen KENN LENDING aus Dänemark. Beide spielen den Blues nicht nur, sie leben ihn auch und sie liefern dabei eine Form des Zusammenspiels, wie sie heute ihresgleichen sucht.


Marina + Arny Kay Band, featuring - Luther Allison
Luther Allison - voc., g., harp.
Marina Kay - voc.
Arny Kay - voc., g.
Fast Frank - g.
Peabody Boots - b.
Dave Horner - dr.
Zoppo - keyb.

Die 1958 geborene deutsch-amerikanische Blueslady Marina Kay begann bereits mit 15 Jahren zu singen, zunächst Folk, bevor sie sich mit 17 Jahren näher mit dem Blues befaßte. Marina wurde zunächst sehr stark von ihrem großen Vorbild Big Mama Thornton beeinflußt — die Ähnlichkeit ihrer Stimme mit dieser großen schwarzen Bluessängerin war Ursache für ihren Künstlernamen „Big" Marina. Im Sommer 1977 hielten sich Marina und Arny zum ersten Mal in Chicago auf, wobei sich dauerhafte Verbindungen zu schwarzen Bluesmusikern entwickelten. Nach der Rückkehr war sie Lead-Sängerin der „Shaggy Dad Bluesband", die ab 1979 in ganz Deutschland bekannt wurde. 1979 und im Sommer 1982 hielten sich Marina und Arny wieder viele Wochen in Chicago auf, wobei die Bluesclubs der North-South- und Westside ständiges Domizil wurden. Sessions in diesen Clubs und Auftritte auch beim Chicagofest mit bekannten Bluesmusikern wie Koko Taylor, Luther Allison, Little Wolf u.a. bildeten den Höhepunkt. ARNY „The Bluesbear" KAY ist der musikalische Kopf. Er zählt heute zu den besten Bluesgitarristen im deutschsprachigen Raum.
Die enge Freundschaft mit einem der bedeutendsten Bluesmusiker der jungen Generation, Luther Allison, hat ihn auch nicht unbeeinflußt gelassen.
Von den deutschen Publikationen kaum erwähnt, feiert die internationale Presse den 48-jährigen Sänger und Gitarristen LUTHER ALLISON schon seit Jahren als modernsten Vertreter des harten Chicago Blues.
LUTHER ALLISON wurde 1939 in Mayflower, Arkansas, geboren, wo er auch seine ersten Jahre verbrachte, bis seine Familie 1951 nach Chicago zog. Wie viele schwarze Musiker Amerikas sammelte er seine ersten musikalischen Erfahrungen in der Gospel-Musik. 1957 begann Luther Gitarre zu spielen und startete mit der Gruppe „The Four Jivers" seine ersten Versuche im Musikgeschäft. Bis 1964 spielte er mit namhaften Bluesmusikern in den verschiedenen Clubs in Chicago und Umgebung. 1965 schloß sich Luther Allison einer soul-orientierten Band an, mit der er nach Illinois zog. Es folgten Reisen nach Kalifornien und Auftritte mit bekannten Musikern in Los Angeles, Teilnahme an unzähligen Festivals an der Westküste und ein Plattenvertrag mit GORDY-MOTOWN. 1976 kam Luther Allison erstmals nach Europa


The Jim Kahr Group
Jim Kahr - voc., g.
Gary Stocker - b.
Hans-Jürgen Astor - dr.

Unter den Bluesgitarristen schätzt Jim Kahr besonders Otis Rush, Buddy Guy und Freddie King wegen ihres zupackenden sowie Jimmy Rogers und Earl Hooker wegen des technisch geschliffenen Stils.
Seine Spielweise bestätigt diese Vorlieben, indem sie beide Stilrichtungen verbindet. Jim's Stil formte sich in den sogenannten „corner blues bars" und später in den berühmten Bluesclubs von Chicago, wo er auf die großen Namen der Blues-Szene stieß.
Kaum 20-jährig spielte er zusammen mit Bobby „Blue" Bland, später arbeitete er mit Junior Wells, Willie Dixon, Buddy Guy, Sunnyland Slim, James Cotton, Koko Taylor, Johnny Young, Jimmy Rogers — um nur einige zu nennen. Spätestens zu jener Zeit, als er die Junior Wells Blues Band leitete, avancierte er zu einer führenden Figur der Chicagoer Blues-Szene.
Der aus Chicago stammende weiße Gitarrist mit dem schwarzen „feeling" wurde von den Bluesgrößen wie John Lee Hooker für Jam Sessions und zu Plattenaufnahmen geholt. So spielte Jim zum Beispiel auf der LP „Free Chicken And Beer" mit, die 1974 von John Lee Hocker aufgenommen wurde, und bei der auch Joe Cocker mit von der Partie war, oder auf „Gold Tail Bird" mit Jimmy Rogers und Freddie King.
Im Sommer 1976 kam Jim Kahr mit John Lee Hooker auf große Europa-Tournee, in deren Verlauf begeisterte Kritiker ihn immer wieder in den Vordergrund ihrer Besprechungen rückten und ihm mindestens ebensoviel Positives abgewannen wie dem
Altmeister des Blues.

Jim Kahr tritt am Sonntag, dem 24. Mai 87 in einer Matinee auf - „Wilddieb", ab 11.30 Uhr, Kapellenstr./Lützenkirchener Str., Lützenkirchen. Eintritt frei!

St. Louis Kings of Rhythm
Oliver Sain - ts., voc.
Robbie Montgomery - voc.
Stacy Johnson - voc.
Billy Gayles - dr., voc.
Clayton Love - p., voc.
Erskine Oglesby - ts.
Jimmy Hinds - b., voc.
Kent Hinds - dr.
„Buzzy" Morton - g., voc.

Hier hat sich eine Superband zusammengefunden, deren Mitglieder zum Urschlamm der Rhythm'n'Blues made in USA gehören. Ihre Namen sind bereits Bluesgeschichte.
St. Louis, woher die meisten Musiker dieser Band kommen, war und ist eine der wichtigsten Schmelztiegel des modernen Rhythm'n'Blues. Hier entstanden u. a. Ike und Tina Turners Ikettes und ihre heute weltberühmten Kings of Rhythm, zu denen die meisten der Mitglieder der hier vorgestellten Band zumindest einige Zeit gehörten und von denen sie auch ihren heutigen Bandnamen berechtigterweise ableiten.
Hier in St. Louis begann aber auch Chuck Berry und Albert King sowie viele andere Bluesgiganten.
Das weltberühmte Chess Blueslabel machte hier in St. Louis einige seiner berühmten Aufnahmen.
Über die Mitglieder dieser Band, ihre Viten, gäbe es so viel zu schreiben, daß dies unser kleines Programmheft sprengen würde. Deshalb hören Sie sich diese Band an! Sie verspricht erdigen Rhythm'n Blues der Spitzenklasse.

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